Geschichte

Gründung

Der 11.01.1971 ist der Tag, an dem 14 unternehmungslustige junge Männer aus Geismar die Feuerwehrkapelle gründen.

Drei von den Gründungsmitgliedern spielen noch heute in der Kapelle mit. Es sind Gerhard Grimm und die Brüder Aloys und Franzjosef Schäfer.

In einem Zeitungsartikel von 1971 steht geschrieben: „ Nach 20 Jahren Pause verfügt Geismar wieder über eine Musikkapelle. Vor 6 Wochen begannen 14 Laienmusiker mit den Proben. Sie haben sich vorgenommen bis zum 7.Oktober die Kapelle so zu verstärken, dass Feierstunden umrahmt werden können.“ (Chronik der Friedataler Musikanten 2001)

Werdegang

Mit dem Motto: „Übung macht den Meister“ trafen sich die jungen Männer dreimal in der Woche zur Probe.

Schon am 08.03.1971 konnten sie erste Erfolge ihrer fleißigen Proben verbuchen, denn ihr Repertoire verfügt über 15 Märsche, Lieder und Choräle. Das baute natürlich auf und man konnte die ersten Auftritte annehmen.

1973 übernahm der damalige Flügelhornist Peter Hesse die Leitung der Blaskapelle. Durch die Zugehörigkeit zur Feuerwehr erlebten die Musiker viele schöne Feste, Busfahrten und Ausflüge, bei denen natürlich die Instrumente nicht fehlten. Die Zahl der Auftritte nahm stetig zu. Sie reichten von privaten Festen über Volksfeste, sowie von kirchlichen Veranstaltungen bis zu Auftritten an staatlichen Feiertagen (wie zum Beispiel 01.Mai und 07.Oktober). In dieser Zeit lag auch die Namensänderung. Aus der „Feuerwehrkapelle Geismar“ wurden die „Friedataler Musikanten“. Der Name bot sich an, denn der Ort Geismar ist landschaftlich wunderbar an dem Fluss Frieda gelegen.

Einen erneuten Wechsel gab es 1977. Aloys Schäfer übernahm die musikalische und organisatorische Leitung. In einem Gespräch über die Geschichte der Friedataler sagte Aloys: „Wenn ich noch einmal 18 Jahre alt wäre, würde ich genau das selbe noch einmal tun, nur noch intensiver. Es macht riesigen Spaß mit Leuten unterschiedlichen Alters zu arbeiten. Der Alltagsstress ist schnell vergessen bei einem gelungenen Auftritt!“

In den Zeiten der DDR gab es für Kapellen viele Möglichkeiten ihr Können unter Beweis zu stellen. So wurde den Friedataler Musikanten 1977 bei einer Einstufung das Prädikat „Kapelle der Oberstufe“ verliehen. Die Leitung behielt Aloys Schäfer bis über die Wende hinaus bei. Im Laufe der Zeit hat sich die Besetzung der Kapelle immer wieder verändert, so gab es zum Beispiel Neuzugänge von Musikanten aus den umliegenden Dörfern. Die Tage der Wende erlebten die Musiker ebenfalls gemeinsam. Als zwischen Großtöpfer und Frieda die Grenze geöffnet wurde, waren die Friedataler spontan dabei und umrahmten dieses große Ereignis.

1990 stand wieder ein Wechsel in der Leitung an. Jürgen Genau übernahm die Stelle von Aloys Schäfer. Zu dieser Zeit hatte sich die Kapelle einen festen Platz im kulturellen Leben des Südeichsfeldes erarbeitet. Außerdem kamen nun auch Auftritte im benachbarten Hessen dazu.

Im Jahr 1991 gab es erneut eine Änderung in der Leitung. Karl Kessler, Sänger und Akkordeonspieler, kümmerte sich nun um die organisatorischen Belange. In dieser Zeit reihen sich mehrere Erfolge und besondere Ereignisse aneinander. Als erstes stand eine vollständige Neueinkleidung der Kapelle an, die durch einen großzügigen Sponsor ermöglicht wurde.

Ein weiterer Höhepunkt in der Geschichte der Friedataler waren die Aufnahmen von volkstümlicher Musik in einem Tonstudio mit dem Titel „So klingt´s unterm Hülfensberg“. Der Verkauf der Kassetten war sehr erfolgreich und ein gewisser Stolz erfüllte die Kapelle. Dies hatte unter anderem zur Folge, dass die „Friedataler“ immer bekannter und die Aufnahmen in die weite Welt hinaus getragen wurden.

1994 durfte die Gemeinde Geismar das Land Thüringen bei der „Grünen Woche“ in Berlin vertreten. Natürlich durften dabei die Friedataler Musikanten nicht fehlen. Gemeinsam mit dem Kirchenchor „Sankt Ursula“ und der Kindergartengruppe Geismar wurde das ein riesiger Erfolg.

Die Kapelle ist stets bestrebt ihre musikalische Qualität zu verbessern und ihr Programm zu erweitern. Deshalb wurde ab 1994 für mehrere Jahre mit einem professionellen Musiker, Georg Sternadel aus Heiligenstadt, zusammen gearbeitet. Sein Wissen und Können wirkte sich sehr positiv auf die Weiterentwicklung des Klangkörpers aus. Ein großes Problem war der Nachwuchs. Es gab nicht viele junge Leute, die ein Blasinstrument erlernten. So wurde seit 1994 mit Schülern und Jugendlichen aus vielen umliegenden Orten zusammengearbeitet. Dazu gehörten zum Beispiel Großbartloff, Krombach oder Lengenfeld unterm Stein. Ziel war es, die Jugendlichen Peter Eberhardt, Lothar Schäfer, Mathias König, Thomas Spitzenberg, Dominik Hardegen und Matthias Grimm langsam in die Kapelle einzubeziehen.

1996 brachte das Jubiläumsjahr wieder einen Wechsel in der Leitung mit sich. Eines der jüngsten Mitglieder, Heiner Holtzum, trat das Amt an. Damit hatte die Jugend nicht nur Einzug in die Reihen der Kapelle gehalten, sondern auch Verantwortung in der Leitung übernommen. So ging es in das neue Jahrtausend. Sorgen um den Nachwuchs musste sich die Kapelle nun nicht mehr machen. Es gab jetzt einige junge Musiker, die großen Gefallen an der Blasmusik gefunden hatten. Zu Auftritten von Kirmesveranstaltungen, Blasmusikfesten und Weihnachtskonzerten kam auch ein Kurparkkonzert in Heiligenstadt. So ging auch das Jahr 2001 mit einer Menge Auftritten sowie mit einigen Umstrukturierungen in der Leitung der Kapelle vorüber. Heiner Holtzum gab nach 5 Jahren sein Amt als organisatorischer Leiter an Aloys Schäfer ab und übernahm gleichzeitig das Amt des Kassenwartes von Kuno Küstner, der diesen Posten 11 Jahre lang begleitete. Peter Eberhardt übernahm von Gerhard Grimm das Amt des Notenwartes. Die technische Leitung blieb weiter in den Händen von Franzjosef Schäfer.

Die Kapelle bestand im Jahr 2004 aus 17 Musikanten, wobei 8 davon Jugendliche waren. Das Interesse der Jugend zur Unterhaltungs- und Blasmusik nahm enorm zu. Das Jahr 2006 verbucht die Kapelle in ihren Protokollen als ein sehr erfolgreiches Jahr. Nicht nur die enorme Zahl von Auftritten und Proben, auch die positive Resonanz von Freunden, Fans und Musikerkollegen beeindruckte sehr. Zum 35-jährigen Jubiläum der Friedataler wurde der musikalische Leiter Georg Sternadel nach 12-jähriger Tätigkeit verabschiedet und das Amt in die Hände von Mathias König gelegt.

In den Jahren 2008 und 2010 wurden erstmals Frühlingskonzerte durchgeführt, die nach harten Proben ein voller Erfolg wurden. Das Publikum war schon im Jahr 2008 so begeistert, dass die Eintrittskarten für das Konzert 2010 bereits einige Wochen zuvor ausverkauft waren. Die Friedataler Musikanten haben sich zu einer qualifizierten und talentierten Musikkapelle entwickelt, die mit den Jahren eine riesige Fangemeinde bekommen hat und weit über das Eichsfeld hinaus bekannt ist. Aus diesem Grund kam der Kapelle die Idee, für treue Fans T-Shirts mit der Aufschrift: „Musik ist unser Leben – Friedataler Musikanten Fanclub“ anfertigen zu lassen.

Die nächste große Herausforderung ist die Vorbereitung des 40-jährigen Bestehens in diesem Jahr an der schon tatkräftig gearbeitet wird.

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